September 2013  Stippvisite im Mairatal

Die Mairatalrunde wird immer wieder in Zeitungen besprochen.
Der GTA-Führer von Bätzing (zumal die alte Ausgabe) weist darauf hin.
Wir hatten den Führer aus dem Verlag der Weitwanderer (ISBN 3-930187-11-6), von dem ich nicht weiß, ob und wie er heute noch erhältlich ist. Dieser Führer ist nicht auf neuestem Stand, aber angenehm dünn und leicht.
Außerdem die "Bibel" des Mairatals:  Antipasti und alte Wege (ISBN 978-3-85869-399-0), ständig aktualisiert, inhaltsreich, aber für meinen Rucksack zu schwer.
Das obere Ende des Mairatales hatte ich schon hier gestreift.

Es gibt zwei Anlaufstationen, die sich leider gegenseitig nicht grün sind:
  1. Maria Schneider, Centro Culturata Borgata in San Martino, www.borgata-sanmartino.eu .San Martino inferiore ist eine beeindruckende Anlage, sehenswert, und man kann es gut paar Tage dort aushalten.
  2. Bruna Sardi. Pension La Tappa  in Macra http://www.infovallemaira.eu/index.html. Signora Sardi kutschiert einen auch mit ihrem Auto zu Ausgangspunkten etc., falls man nicht klassich reines Trecking machen möchte.

Weitere Links:
Ein (kulinarisch gefärbter) Wanderbericht: http://www.schellhaas.net/karin/Maira/Unterwegs_im_Valle_Maira.htm
Etappenbeschreibungen und Gastronomie auf italienisch: http://www.ghironda.com/valmaira/perc-occ/pocc-2.htm
Die italienische Seite zum Mairatalwanderweg, u.a. mit 66 Bildern http://www.percorsioccitani.com/index.php

Karten:
Chaminar en Val Maira 1:20 000 (Ohne das östliche, untere Mairatal), erhältlich im La Tappe in Macra oder z.B. bei Mapfox. Die genaueste Karte, leider sind die Unterkünfte nicht eingezeichnet.
1:25 000 Valle Maira (Laut "Antipasti" im Reisebuchhandel und vor Ort (z.B. in S. Martino) erhältlich. DIE Wanderkarte des Mairatals.). Ich vermute, es handelt sich um diese Karte, auf der anscheinend  auch ein Teil des unteren Mairatals fehlt.
1:50 000 IGC NR 7 Valli Maira Grana Stura (Elva nicht drauf)  wie alle diese 50-tausender des IGC: Ungenau und fehlerhaft.

Unsere Planung war:
Anreise Auto nach Macra zu Sign. Sardi. (Dort kann man das Auto lassen!)
1. Tag Pagliero-Macra
2. Tag Macra San Martino
3. Tag San Martino Palent
4. Tag Palent Celle di Macra
5. Tag Rückkehr nach Macra, Abreise.
Die entsprechenden Posti Tappa hatten wir per E-Mail reserviert. Hund war überall möglich.
Von dieser Planung mussten wir abweichen, weil wir schwer erkältet waren. Und das wurde daraus:

Bei der Anreise (und Abreise) freut man sich schon über Dronero, siehe Fotos:





1. Tag Pagliero-Macra
Sign. Sardi fährt uns morgens nach Paglieri. Sie bietet uns an, uns am frühen Nachmittag, falls gewünscht, in Camoglieres abzuholen, wir sollen anrufen.


Die Landschaft ist noch regennass. Erst auf Asphalt in langsam zuwaldendem steilen ehemaligen Kulturgebiet abwärts. Eine Ziegenhirtin am Wegrand. Schöne Morgenstimmung im üppigen Grün. Zu nass und neblig für Fotos.

Das erste Foto hier (rechts), als wir schließlich aus dem buschigen Hangwald unterhalb des Monte Rubbio auf die Wiesen treten. Man sieht den sich verziehenden Nebel, das Wetter wird schön. Der Fels hat weiße, hellgraue und hell-ocker Stellen, sehr hübsch.

Die Landschaft wird offener, Blick ins Tal. Die gegenüberliegende Seite sieht aus, wie bewaldetes Mittelgebirge. Man kann die wenigen Wege erkennen und mit der Karte vergleichen. Weiter westlich immer kargere Vegetation, besonders natürlich auf unserer, dem Süden zugewandten Talseite.







Ab dem Hang unterhalb des Rubbio steinigere Landschaft mit hübscher südlicher-karger Vegetation, die in tieferen Seitenkerben sofort wieder grüner wird. Beeindruckt hat mich, dass der alte Weg ab der letzten Talsenke bis Camoglieres über ca 2 km völlig gleichmäßig anstieg, wirklich ein Kunstwerk des bäuerlichen Wegebaus!


Am unteren Ende des beeindruckenden Weilers ist der Posto Tappa Silencio, eine wunderschöne Wiesenterrasse, Blick ins Tal, alles malerisch und zum Bleiben auffordernd.




Nach einer hübschen Pause lässt sich M. von Sign. Sardi mit dem Auto abholen, ich gehe im schönen Spätnachmittag noch die paar km runter nach Macra, hübsche Wegführung!

2. Tag
Mein Husten wird immer stärker. Ob es gut ist, lange tief atmend bergan zu steigen und ev. die Ansteckung immer tiefer in die Brust zu ziehen? Wir beschließen, nicht nach San Martino zu gehen, sondern uns von Sign. Sardi auf 2/3 des Weges in Paschero absetzen zu lassen, und von dort den Weg in umgekehrter Richtung zu ihr nach Macra zurück zu gehen. Dann können wir am Folgetag sehen, ob wir wg. der Krankheit doch mal einen Arzt aufsuchen. Ist man mal in S. Martino, ist man doch sehr ab von allem.
Von Paschero steigt man also erst mal hoch zur sehr hübsch allein gelegenen Kirche San Peyre..

Rechts: Blick von San Peyre zurück hinunter nach Paschero, weiter unten die Talstraße.

Von San Peyre aus geht man ziemlich auf gleicher Höhe bleibend auf alten Bauernwegen. Ein wenig zugewachsen, so dass man darauf achten muss, nicht auf der Talseite ins Kraut-verdeckte Leere zu treten.

Dann wird das Gelände karger, weniger buschig, der Pfad gut sichtbar (3 Fotos unten).
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mm Dann kommt Caudano, wie man sieht, mit dem Auto erreichbar. Auf dem rechten Bild im Hintergrund das Hospiz, welches in allen Führern erwähnt wird.

In der Kapelle wurde gerade eine Messe gefeiert, deshalb die Autos auf dem Parkplatz.

Zwischen Caudano und Centenero geht man in Stangenwald, den wir noch schattig antrafen.










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Ab Centenero sind wir im hellen Licht und der Sonne ausgesetzt. Im Dorf steht ein großer Baukran. Wir versuchen, den kargen Schatten eines Bäumchens für eine Pause auszunutzen, gut war der Platz nicht Wir hätten besser gleich am Dorf auf einem Rasenstück pausiert, aber das war zu nahe am Bau.

Also wurde die Pause sehr kurz, und danach ist man dann wirklich ganz der Sonne ausgesetzt. Nach dem höchsten Punkt auf einer Spitzkehre geht es sehr steil bergab. Die Gratrippen sehen nun aus wie eine mexikanische Sierra,- vermutlich ist dies das Gebiet, von dem es heißt, es sei durch einen Waldbrand zerstört worden..


Bild unten links: Rückblick auf den Pfad von Centenero kommend.

Bild unten rechts: Die "Sierra". In der Schlucht im Vordergrund müsste ein wenig begangener Pfad verlaufen, auf dem man nach Macra direkt absteigen kann. Habe den Einstieg von oben aber nicht gesehen, nur den Beginn des Pfades auf dem kleinen Restaurantparkplatz im macra.
Der normale Abstieg nach macra verläuft hinter der kalhen Sierra-Riuppe. Im Waldhang dahinter sieht man den Weg, der von Camogleres kommend nach Caricatori und Langra führt. Am Horizont der Monte Rubbio.


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In Kiefern sehr steil hinab  in die Comba Font Buient. Am Ende des Hangs, noch im Wald, ist der Weg völlig unklar, wir stochern in alle Richungen, es gibt mehrere Markierungen. Schließlich finden wir, im Talgrund, den Pfad, der bald mit ein mit Steinen ausgelegter Bauernweg ist und nach Langra führt. Von da ist es nicht weit bis Macra.

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Teil 2
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