7.Tag Rif. F. Pastore - Colle di Turlo- Bivacco Lanti

Schönes Wetter, aber ab 10 Uhr Monte Rosa oben verhangen.
Der Miltitärweg ist erst schön zu gehen, auf die Dauer aber hat man nicht mehr das Gefühl, in der Landschaft zu gehen, da wird er eher lästig. Unerwarteter Weise war auch auf der Südseite des Passes ein wenig Schnee, der Pass selbst war tiefverschneit, und die ersten 300 Höhenmeter des nördlichen Abstiegs auch. (Achtung, man darf die Schneefelder nicht ganz abfahren, dann verpasst man den Weg, der schließlich nach rechts abbiegt. Also: Beim Abstieg über die Schneefelder den Weg nicht aus den Augen verlieren!

 


Oben: »Heldenfoto« auf dem Turlo, von den Japanern aufgenommen. Rechts oben das Köpfel an der Westseite des Passes, zu dem man schön hochsteigen kann.

Rechts der vom Turlo nach Osten verlaufende Grat. Mitten darauf ein »kleiner« Steinklotz, der Piccolo Altare. Davor ist wohl der gleichnamige Pass, man kann wahrscheinlich von Rima aus auch diesen Weg nehmen.


Seitenanfang

Hier in der Nähe des Monte Rosa trifft man auf andere Wanderer,- die Tour du Monte Rosa führt hier durch und ist wohl viel begangen. Vier ältere Japaner lieferten sich mit Wolfgang ein Wettrennen beim Aufstieg zum Turlo. Als sie uns schließlich überholten, fragten sie Wolfgang: »How old are You?«. Wolfgang ist, glaub ich, 64 alt. »Oh, then You are older than we!« Dann sagten sie auf unsere Nachfrage hin der Reihe nach: »I´m sixty one,- I´m sixty two, I´m sixty 3«. Ich zeigte lachend auf den Vierten: »Then You are 64!?« War aber nicht, sondern auch 61. 2 Wochen in Europa, 1 Woche Wandern in Österreich, und nun hier, ausgerechnet am Turlo,- wie kommen die da drauf. Sie hatten vor, noch bis Macugnaga ganz hinab ins Tal zu laufen,- ein weites Stück. Noch mehr taten uns die leid, die uns beim Abstieg entgegen kamen: Nicht nur, dass die Etappe von Anzascatal aus riesig ist mit gut 1500 Höhenmetern und auch etlichen flachen Kilometern, sondern jetzt war der gesamte letzte Teil, gut 300 Höhenmeter, auch noch verfirnt. Die meisten sahen schon recht alle aus, bevor sie das Firnfeld erreichten, und etwas spät war es eigentlich auch schon...

Die Übernachtung im Bivacco Lanti war ein prima Abschluss! Es gibt einen Gaskocher, Töpfe. Der Bach fließt vor der Tür. Die Betten haben Wolldecken. Wir haben diese gerne als Unterlage benutzt, wir hatten ja Schlafsäcke dabei. Theoretisch passen 9 Personen in die blecherne Schlafkabine, dann ist es aber extrem eng. Man soll für die Übernachtung 10 000 Lire an den CAI von Macugnaga zahlen, es steht aber nicht dabei, wie man das machen kann. Vom Bivacco zweigt in westlicher Richtung ein rot markierter Weg ab, über dessen Verlauf wir weder der Kerte noch der Suche mit dem Fernglas etwas entnehmen konnten. Möglicherweise handelt es sich um eine schöne Variante, um ins Tal von Macugnaga zu gelangen?

Seitenanfang


 

 Am Nachmittag am Biwack: Plötzlich ein ärgerliches Schnaufen oder Pfeifen: Ein Steinbock stand, sichtlich über unsere Präsenz verärgert, auf dem Dach des Bivacco! Bis in die Dunkelheit waren sie immer wieder zu sehen, zuletzt könnten wir sie vor dem Einschlafen durch das Fensterchen beim Äsen sehen! Auch am nächsten Morgen zeigten sie sich in Ton und Gestik recht irritiert über uns Störenfriede.
 
Das Biwack: Im Steingebäude befindet sich die Küche, die Betten in der weiß-grünen Blechkabine. 
Ein wunderschöner langer Nachmittag. Dasitzen in der
Stille und schauen, schauen, die Schattenwürfe und Lichtveränderungen des kommenden Abends bemerkend.

Lnks: Die westliche Talseite liegt schon im Schatten. 


Das lange Tal endet bei Borca (Macugnaga). Hinter den Höhen im Hintergrund liegt Saas Fe. Der Wasserfall war am Bivacco gut zu hören, und machte durch plötzliches Auf- und Abschwellen immer wieder auf sich aufmerksam. 


8. Tag
Abstieg ins Anzasca-Tal, um 12.00 Uhr Bus von Borca nach S.Carlo.
 
 
 
 
 
Seitenanfang
Anfang der GTA (Teil 1)
e-mail siehe Startseite